INTERFERENCE TUNIS

Warm. Warm und trocken und staubig. Durst. Aber ein ganz anderer Durst als erwartet.

“Haben Sie keine Angst dorthin zu reisen?” “Angst?” “Nun ja, Sie wissen schon.” “Ah! Nein. Wir pflegen eine gewisse Blauäugigkeit gegenüber schlechten Nachrichten – die Kunst will überall sein. Die Kunst gehört überall hin!” Ein arabisches Sprichwort, das mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt war, traf es dann später gut und lautet übersetzt ungefähr: “Wer Angst vor dem Sterben hat, stirbt an der Angst.”

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Die RaumZeitPiraten waren Teil von „INTERFERENCE“, dem ersten Lichtkunstfestival auf dem afrikanischen Kontinent. Vier Nächte aus Licht mit 12.000 interessierten Besuchern. Eine Erfahrung von ungewohnter Intensität. Unsere europäisch, medialen Scheuklappen fielen sehr bald den tunesischen Übergriffen aus Neugier, Offenheit und Freundlichkeit zum Opfer. Landwirtschaft und Tourismus waren treibende Kräfte, ihr Versiegen nun die vertreibende Kraft. Die Jugend will fort, der wache Geist will weiter – Durst. Da ist er, dieser andere Durst. Der Durst nach dem Anderen, der Durst nach der Welt, ihren Kulturen, ihren unendlichen Farben und Gesichtern, ihren unendlichen Geschichten. Der gleiche Durst, der sie ins Radikale stürzen lassen kann, wenn er mit fatalen Wassern gestillt wird. Revolution steht auf den bröckelnden Mauern und Wänden. Französisch wird hier spürbar gedacht, wer es wagt mit ihnen zu denken wird viel Europäisches erkennen, mit der Schönheit und der Weisheit der Wüste zusammengebracht.

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Khayál, ein Begriff der sich auf ein islamisches Konzept der kreativen Imagination und der Manifestation der Welt als Imagination bezieht. Khayál, unser partizipatives Kunstwerk für die Medina von Tunis. “Kommt mit uns! Taucht eure Stadt in euer Licht, in eure Schatten, in eure Bilder. Seid Licht, seid Schatten. Seid Kunst!” Es blieb nicht bei der Aufforderung, unbändige Neugier, unstillbarer Durst, der Wille sich zu öffnen, Teil des Experiments zu sein, überwältigten uns. Jeden Abend durchstreiften wir die verwirrend verwinkelten, labyrinthischen Gassen und Gässchen der Medina mit unseren LichtAngeln, tragbaren, batteriebetriebenen Projektoren, die es dem Benutzer erlauben alle möglichen und unmöglichen Fundstücke vom Wegrand in  Kollektivschattenspiele zu verwandeln. Bekannter Stadtraum, von seinen Bewohnern uminterpretiert, transformiert, revolutioniert. Die Stadt und ihre Architektur wird formbar, wird Projektionsfläche und soziales Konstrukt, wird Möglichkeitsraum, auszulotendes Wir-Gefühl. Unser gemeinschaftlicher, schöpferischer Durst, unser Durst nach schöpferischer Gemeinschaft die treibende Kraft. Wir sind nicht fremd, wir sind gemeinsam. Das Andere ist das Notwendige.

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fried as a bird 

(bengaluru experiences 2016)
  
buzzing, bristling, humming, honking. hey! what are you looking for? two fifty! two fifty, sir! never resting. nearly bursting. beep, beep, hoot, honk. careful sir! never stopping. hoot, hoot, honk, beep. whirling, running. never stopping. in every possible direction. gliding, shifting, drifting. hoot, honk, honk. go! with it! moving. moving. slow, slow, faster! beep, beep! fast! slow, slow. and fast again. hoot, hoot. honk, honk. flow with it but don’t you ever dare to hesitate … unless you are a cow

  

the beauty of the beast


Oh, oh, Bangalore. City of unlimited growth, city of unlimited decay. First days are over but you still leave me confused. Constant collapse is your progression. Shores of trash divided by floods of traffic. Untamed mega-city, are you the future? Self-regulating system taking over or spreading cancer guzzling its host? How to understand the beauty of a tumour?

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city eats forest eats city

unser delegat auf konfusionskurs … (is kitsch real or just a german stock im arsch?)

Who eats who? My first impressions leave me confused. It is Bengaluru, India, the garden city, but it is a hell of a city and a heaven of plants or was it the other way round? 

bangalore ist wahnsinnig grün. ich bin verliebt in diese urwaldartige vegetation von der man nicht so recht weiss ob sie von der stadt gefressen wird oder ob sie die stadt frisst. diese bäume hier sind göttliche giganten. nicht jedermanns sache aber mich erstaunt es sehr. dagegen ist die gewaltigste deutsche eiche brav.

sie lassen mich das gewicht der zeit spüren… vor ihnen bin ich ein kind. eine nervöse spore die für einen kurzen moment über den planeten geweht wird während sie gemächlich an ihrem ort überdauern und ihre arme in aller ruhe in die ewigkeit strecken…

   

    
   

Düsseldorfer Nacht der Museen

Im Rahmen der Düsseldorfer Nacht der Museen laden wir Sie herzlich ins Wfünfsieben ein.

Sa., 09. April 2016 ~ 19h – OpenEnd
~ Studio Wfünfsieben, Worringer Strasse 57, 40211 Düsseldorf ~

Wir zeigen eine Komposition aus vielen verschiedenen Installationen und Objekten, die szenenartig jede für sich allein und gleichzeitig in einem grösseren installativen und filmischen Zusammenhang miteinander stehen.

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